Mutismus

Der (s)elektive Mutismus ist eine kombinierte Angst- und Kommunikationsstörung, bei der Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in bestimmten Situationen und/oder gegenüber bestimmten Personen schweigen, obwohl sie sprechen können. Die physiologischen Voraussetzungen zum Sprechen müssen gegeben sein. In unbewusst ausgewählten Situationen und/oder gegenüber einem begrenzten Personenkreis können die Betroffenen sprechen.

Die Störung geht in vielen Fällen mit einer Sozialphobie einher. In vertrauter Umgebung können die Betroffenen ganz unbeschwert reden und tun dies dann meist überdurchschnittlich viel, um das an anderer Stelle auftretende Schweigen zu kompensieren.

Beim totalen Mutismus sprechen die Betroffenen gar nicht. Die körperliche Fähigkeit zum Sprechen ist jedoch nicht eingeschränkt. Das heißt, sämtliche am Sprechvorgang beteiligten Organe und Gehirnareale sind intakt. Die Störung tritt in den meisten Fällen als psychiatrisches Begleitsymptom oder als Steigerungsform des (s)elektiven Mutismus auf, der sich unbehandelt im Jugendlichen- und Erwachsenenalter stark manifestiert.

Welche Ursachen gibt es?

Eine einzelne direkte Ursache für das situations- und personenbezogene Schweigen gibt es nicht. Bei der Entstehung und Verfestigung des Krankheitsbildes sind psychologische und physiologische Bedingungsfaktoren beteiligt. So wird bei der Frage nach der Ursache neben der Entwicklung auch das Umfeld des Kindes betrachtet. Eine umfangreiche Familienanamnese hilft bei der Feststellung einer familiären Disposition.

Weitere wichtige Informationen zu diesem Thema finden sie unter  www.mutismus.de oder in den Literaturempfehlungen.